Abgrenzung zu SAP ABAP
Oracle, MaxDB und MS SQL Datenbanken
Das Hauptspeicher-Sizing für eine SAP-HANA-Datenbank unterscheidet sich grundlegend vom Sizing für eine traditionelle Datenbank. Beim traditionellen Sizing geht man von der Anzahl der Benutzer oder Transaktionen aus, multipliziert diese mit einem Gewichtungsfaktor und errechnet daraus (über den CPU-Bedarf) den Hauptspeicherbedarf. Diese Methode des Sizings geht also davon aus, dass ein Benutzer oder eine Transaktion eine gewisse Hauptspeichergröße benötigt, um die Daten, auf die er/sie häufig zugreift, im Hauptspeicher zu halten. Die absolute Größe der Datenbank spielt beim Hauptspeicher-Sizing-Ansatz für einen traditionellen Datenbankserver nur eine untergeordnete Rolle. Im Gegensatz dazu berechnet sich das Hauptspeicher-Sizing für eine SAP-HANA-Datenbank primär aus der Größe der Datenbank, denn diese soll ja im Hauptspeicher gehalten werden. Das SAP-HANA-Sizing für eine Neuinstallation können Sie im Quick Sizer analog zu einem Projekt für eine traditionelle Datenbank durchführen.
Nehmen Sie zu jeder ABAP-Eigenentwicklung einen SQL-Trace vor, und zwar entweder auf dem Produktivsystem oder einem System mit einem repräsentativen Testdatenbestand. Erstellen Sie aus der Trace-Grundliste heraus eine verdichtete Zusammenfassung, um die SQL-Anweisungen mit den längsten Laufzeiten zu ermitteln: Traceliste > Trace nach SQL-Anweisungen verdichten Erstellen Sie eine Liste identischer Zugriffe, um SQL-Anweisungen zu ermitteln, die mehrfach identisch ausgeführt werden: Traceliste > Identische Selects anzeigen Entscheiden Sie anhand dieser Listen, ob das Programm abgenommen werden kann oder ob es vom zuständigen ABAP-Entwickler nachgebessert werden muss. Sichern Sie diese Daten zusammen mit der Programmdokumentation. Sollte sich später die Performance des Programms verschlechtern (sei es aufgrund einer Modifikation oder aufgrund des wachsenden Datenbestands), können Sie durch einen erneuten SQL-Trace die Ursachen für die Performanceverschlechterung aufspüren. Nehmen Sie diese Performanceüberwachung nach jeder größeren Modifikation des Programms vor.
TEILUNG DER SAP-BASIS IN EINE ANWENDUNGSNAHE UND EINE INFRASTRUKTURNAHE SCHICHT
Die Laufzeitanalyse weist die Brutto- und/oder Nettozeit einzelner Aufrufe in Mikrosekunden (μs) aus. Die Bruttozeit ist die Gesamtzeit, die für einen Aufruf benötigt wird. Dazu gehören die Zeiten aller Modularisierungseinheiten und ABAP-Anweisungen dieses Aufrufes. Die Nettozeit ist die Bruttozeit abzüglich der Zeit, die für die aufgerufenen Modularisierungseinheiten (MODULE, PERFORM, CALL FUNCTION, CALL SCREEN, CALL TRANSACTION, CALL DIALOG, SUBMIT) und separat angegebene ABAP-Anweisungen benötigt wird, falls für diese die Protokollierung eingeschaltet wurde. Für »elementare« Anweisungen wie APPEND oder SORT ist die Bruttozeit gleich der Nettozeit. Wenn die Brutto- und Nettozeiten für einen Aufruf voneinander abweichen, enthält der Aufruf andere Aufrufe oder Modularisierungseinheiten. Wenn z. B. bei einer Unterroutine eine Bruttozeit von 100.000 μs und eine Nettozeit von 80.000 μs angezeigt wird, dann bedeutet dies, dass 80.000 μs für die Abarbeitung der Routine selbst gemessen wurden und 20.000 μs weiteren Anweisungen in der Routine zugeordnet worden sind, die getrennt protokolliert wurden. Die Eclipse-basierte Auswertungsoberfläche verwendet synonym die Begriffe Total Time und Own Time.
Zur Durchführung des Sizings gibt es unterschiedliche Ansätze. Für viele Prozesse bietet SAP im SAP Support Portal den Quick Sizer an, eine browserbasierte Anwendung, in der Sizing-Projekte angelegt, die Daten eingegeben und der Hardwarebedarf berechnet werden können. Den Quick Sizer finden Sie im SAP Support Portal unter http://service.sap.com/sizing. Unter dieser Adresse finden Sie neben der Dokumentation zum Quick Sizer auch weitere Informationen zum Sizing von SAP-Lösungen.
Mit "Shortcut for SAP Systems" steht ein Tool zur Verfügung, das einige Aufgaben im Bereich der SAP Basis erheblich erleichtert.
Bei der Einführung und beim Betrieb neuer Anwendungen bieten sich verschiedene Möglichkeiten.
Das Verständnis für die Struktur und Funktionsweise des Systems ist insbesondere für die IT-Administration wichtig. Nicht umsonst ist „SAP Basis Administrator“ ein eigenes Berufsfeld. Auf der Seite www.sap-corner.de finden Sie nützliche Informationen zu diesem Thema.
Bei einigen Datenbanken besteht auch die Möglichkeit, Tabellen, die als Hauptverursacherfür eine schlechte Pufferqualität identifiziert werden können, in eigene Puffer zu legen, um zu einer besseren Pufferqualität für die verbleibenden zu kommen.